Vortrag: Die spezifische Situation weiblicher KZ-Häftlinge

Vortrag: Die spezifische Situation weiblicher KZ-Häftlinge

Am Mittwoch, dem 5. Dezember um 19.00 Uhr ist die Hamburger Historikerin Ulrike Jensen auf Einladung des Vereins KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica e.V.im Bürgerhaus Porta Westfalica zu Gast.

Sie referiert eindrücklich über die Situation weiblicher Häftlinge in Konzentrationslagern, ihre spezifischen Probleme und Überlebensstrategien.

Bestandteil des Vortrages sind auch Zeitzeugenberichte betroffener Frauen. Sie schildern die sexualisierte Gewalt durch Wachpersonal, ihre gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Hunger und entwürdigende Behandlung, aber auch den engen Zusammenhalt der so genannten „Lagerschwestern“, ihre spezifischen Überlebensstrategien und ihr Leben nach der Befreiung.

Am 15. Januar 1945 waren insgesamt 714.211 KZ-Häftlinge registriert, unter ihnen 202.674 Frauen, also ein Viertel aller Häftlinge. Auch in Porta Westfalica-Hausberge existierte ein Frauen-Konzentrationslager als Außenlager des KZ Neuengamme. 1.000 Jüdinnen, die meisten von ihnen aus Ungarn und den Niederlanden, mussten hier ab Mitte Februar bis zum 1. April 1945 für die Philips-Valvo-Röhrenwerke Zwangsarbeit leisten. Nach der Räumung des Lagers durch die SS und einer tagelangen Irrfahrt Richtung Norden erreichten einige der Frauen das Außenlager Salzwedel. Dort wurden sie am 14. April 1945 von US-Truppen befreit. Andere Frauen kamen über die Außenlager Fallersleben und Helmstedt-Beendorf nach Hamburg und erlebten dort die Befreiung durch britische Truppen.

Ulrike Jensen ist Historikerin und Gedenkstättenpädagogin. Seit 2016 leitet sie den Bereich Gedenkstättenpädagogik in der Abteilung „Bildung und Studienzentrum“ der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg. Ihre thematischen Schwerpunkte sind u.a. die spezifische Verfolgung sowie die Überlebensstrategien weiblicher KZ-Häftlinge, Sex-Zwangsarbeit, Leben nach dem Überleben, Skandinavier im KZ, Erinnerungskultur.

Der Eintritt ist frei. Spenden für die Arbeit des Vereins sind willkommen.

 

Das Bild zeigt recht die Zeichnung "Eng beienander" der mehrfach ausgezeichneten ungarisch-jüdischen Künstlerin Ágnes Lukács, inhaftiert u.a. auch im Außenlager des KZ-Neuengamme an der Porta Westfalica. Links ist die Historikerin und Gedenkstättenpädagogin Ulrike Jensen, KZ Gedenkstätte Neuengamme, zu sehen.

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