"Bei unserer ersten Saatgutaktion im Juni haben 26 Gartenbesitzer mitgemacht und insgesamt eine Blumenwiesenfläche von 2000 Quadratmetern angelegt. Die große Resonanz hat uns dazu bewogen, ein weiteres Angebot zu machen", sagt Herbert Wiese, der Vorsitzende des Vereins Naturschutz und Heimatpflege Porta (NHP). Deshalb bietet der NHP jetzt im Spätsommer erneut einen besonderen Service an, um die heimischen Gärten insektenfreundlicher zu gestalten: Eine Sammelbestellung von regionalem Saatgut (norddeutsches Herkunftsgebiet) zur Anlage eines dauerhaften Schmetterlings- und Wildbienensaums.
Herbert Wiese ergänzt: "Wir bieten diesmal bewusst eine Saatgutmischung an, die eine frühzeitige und kontinuierliche Pollen- und Nektarquelle für Schmetterlinge und Wildbienen darstellt, denn gerade erst sind die alarmierenden Zahlen der diesjährigen Schmetterlingszählung des Naturschutzbundes veröffentlicht worden. Jeder kann mit einem Blumensaum im Garten seinen Beitrag gegen das Aussterben der Schmetterlinge leisten." Die Saatgutmischung besteht zu hundert Prozent aus Blumensamen, sie enthält also keine Gräser, da diese erfahrungsgemäß von allein einwandern. Damit die eingewanderten Gräser die Blumen in den folgenden Jahren nicht überwuchern, muss der Blühstreifen einmal im Jahr gemäht werden. Anschließend räumt man das Mähgut ab, damit der Boden langsam nährstoffärmer wird. Denn nur auf nährstoffarmem Boden können die Blütenpflanzen sich gegen die Gräser behaupten.
Der Vorteil dieser Samenmischung besteht darin, dass alle Pflanzen einheimische Arten sind, die demnach komplett (Wurzel, Stängel, Blätter, Wurzel, Früchte) von den bei uns lebenden Tierarten genutzt werden können. Der Portaner Naturschutzverein bestellt das Saatgut bei einem namhaften Saatgutbetrieb und gibt die Samenmischung ,,Schmetterlings- und Wildbienensaum" zum Selbstkostenpreis (0,15 € pro qm) an interessierte Gartenbesitzer ab. Wer gern das insektenfreundliche Saatgut aussäen möchte, muss bis zum 15. August lediglich eine Mail an info©nhporta.de mit der geplanten Blühstreifengröße in Quadratmetern senden - die Saatgutausgabe erfolgt dann am Samstag, dem 4. September, am Bürgerhaus in PW-Hausberge. Die Aussaat im September ist in den meisten Jahren aufgrund der höheren Regenmenge zum Anwachsen der Blumen sehr günstig. ,,Vor der Einsaat muss allerdings ein vorhandener Rasen entfernt werden, z.B. kann er mithilfe einer -im Fachhandel ausleihbaren- Maschine abgeschält werden, sodass die Blumenkeimlinge nicht sofort vom vorhandenen Gras überwuchert werden", so Holger Hansing, der als NHP-Vorstandsmitglied die Wildblumensamen-Aktion ins Leben gerufen hat.
Foto: Holger Hansing
