Nach Bauphase mit Hindernissen

Nach Bauphase mit Hindernissen

Neuer Kindergarten im Sprengelweg hat den Betrieb aufgenommen

 

 

Langsam kehrt so etwas wie Normalität in den Natur- und Waldkindergarten im Sprengelweg ein. Dort, wo einst Minigolfbälle über Bahnen rollten und um Hindernisse herumgezirkelt wurden, steht jetzt ein modernes, lichtdurchflutetes Gebäude, dessen Bau ebenfalls von Hindernissen begleitet war.
 

Eigentlich hätte der Naturkindergarten schon Mitte August fertig sein sollen, doch Engpässe auf dem Baustoffmarkt machten der Parität für Kinder als Bauherrn Probleme. Holz, Zement, Kupfer – immer wieder gab es Lieferschwierigkeiten. „Unsere Handwerksbetriebe waren aber sehr engagiert“, sagt Kindergartenleiter André Schneider. So habe sich beispielsweise der Dachdeckerbetrieb das Holz von einem anderen Betrieb geliehen, um die Verzögerung so gering wie möglich zu halten. Aus dem gleichen Grund sei auch schon mal am Wochenende zum Werkzeug gegriffen worden. „Insgesamt gesehen sind wir mit drei Monaten Verzögerung noch gut davon gekommen“, resümiert André Schneider.

So nachvollziehbar die Gründe für die Verzögerungen auch waren, so schwerwiegend können die Folgen für Eltern sein, die auf eine gute Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind. Das war natürlich auch der Parität für Kinder bewusst. „Wir haben eine Bedarfsabfrage bei den Eltern gemacht, wer ab wann einen Kindergartenplatz braucht. Einige Eltern haben ihre Kinder gerne noch ein oder zwei Monate länger zuhause betreut, anderen war dies aber nicht möglich. Da sind wir dann auf die Kita Zwergenland in Hausberge ausgewichen“, erzählt der Kindergartenleiter. Als die Kapazitäten dort erschöpft waren, habe eine engagierte Mutter den Tipp gegeben, beim Verein Bürgerhaus Porta Westfalica e.V. nachzufragen, ob man für eine Übergangszeit Räume im Bürgerhaus bekommen könne. „Der Verein hat uns da von Anfang an super unterstützt“, so Schneider. Auch die Jugendämter der Stadt Porta Westfalica und des Landes NRW hätten das Projekt hervorragend unterstützt. „Die Möbel mussten wir uns von anderen Kindertagesstätten leihen, denn auch die Lieferung von Tischen, Stühlen und Schränke verzögerte sich aufgrund des Holzmangels. Wir haben schon viel Hilfe und Unterstützung bekommen. Das war wirklich schön“, zeigt sich André Schneider dankbar. Tatsächlich gab es auch ein Hilfsangebot von der Kirche in Veltheim, so dass die Parität für Kinder letztendlich sogar in der komfortablen Lage war, zwischen mehreren Optionen wählen zu können. Die zentrale Lage in Hausberge habe schließlich den Ausschlag dafür gegeben, das Bürgerhaus zur Überbrückung zu nutzen. Das eingezäunte Grundstück und die Nähe zum Spielplatz im Bürgerpark stellten sich als weitere Vorteile dieser Übergangslösung heraus.

Personell ist der Naturkindergarten gut aufgestellt. „Wir konnten unsere Stammbesetzung schnell zusammenstellen“, sagt der Kita-Leiter und weist darauf hin, dass dies nicht selbstverständlich sei, denn Personal zu bekommen, wäre eine schwierige Angelegenheit. Umso wichtiger war es ihm, dass die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Verzögerung beim Bau keine Nachteile haben würden. Und so wurden die eingestellten Kräfte in anderen Häusern eingesetzt, was auch aus pädagogischer Sicht wichtig gewesen sei.

„Die Kinder beginnen ihre Zeit im Kindergarten mit einer Eingewöhnungsphase von zuerst zwei und dann vier Stunden pro Tag. Dabei bauen die Kinder eine Beziehung zu ihrem Bezugserzieher auf. Die Beziehung sollte so stabil sein, dass sich Kinder von ihren Bezugspersonen trösten und beruhigen lassen, wenn das erforderlich wird“, erklärt André Schneider. Da in den Ausweichgruppen eine persönliche Beziehung aufgebaut wurde, gab es durch den Umzug in die neuen Räumlichkeiten keine Eingewöhnungsprobleme.

Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat der Natur- und Waldkindergarten aktuell. Sie kümmern sich um 73 Kinder in vier Gruppen. Der Waldgruppe gehören 20 Kinder an. Sie hat einen besonderen Stellenwert. Ursprünglich war es eine Elterninitiative, die den Waldkindergarten gründen und betreiben wollte. Doch der Betrieb eines Kindergartens ist an hohe Auflagen gebunden und der bürokratische Aufwand nicht zu unterschätzen. Darum suchten die Eltern nach einem geeigneten Partner, der mit der Parität für Kinder gefunden wurde. Diese entschied sich schließlich, einen Neubau für den Natur- und Waldkindergarten zu errichten und die Waldgruppe zu integrieren. Die Eltern sind in einem Förderverein organisiert und unterstützen auf diesem Wege ihr Herzensprojekt weiter.

„Die Kinder der Waldgruppe sind den ganzen Tag draußen. Nur zum Essen kommen sie in das neue Gebäude“, erläutert André Schneider. Und bei Unwetterlagen finden die Kinder natürlich ebenfalls Unterschlupf in einem sicheren Innenraum. Das Gelände der Waldgruppe grenzt an die Sauna des Porta-Bades an. Ein weiterer Glücksfall für den Kindergarten, denn: „Die Stadtwerke als Betreiber des Porta-Bades haben uns einen Toiletten- und Waschraum errichtet und kostenlos zur Verfügung gestellt“, sagt der Erzieher, für den das alles andere als selbstverständlich ist. Im Gespräch mit dem 42-Jährigen ist immer ein hohes Maß an Dankbarkeit und vor allem auch die Liebe zu seinem Beruf zu spüren. Dabei war sein beruflicher Werdegang ursprünglich anders geplant. Er absolvierte eine Lehre zum Bürokaufmann und war anschließend auch mehrere Jahre in diesem Beruf tätig. Als er Vater wurde, nutzte er die Möglichkeit, in Elternzeit zu gehen. Recht schnell kümmerte er sich zusätzlich um weitere Kinder und merkte, dass die Arbeit mit Kindern seine eigentliche Berufung sei. Und so machte er eine zweite Ausbildung zum Erzieher und landete schließlich als Einrichtungsleiter bei der Parität für Kinder.

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