Die Sparkasse hat im vergangenen Jahr ihre Bilanzsumme um 56,6 Millionen Euro auf 1381,5 Millionen Euro gesteigert. Die wachsende Anzahl der Privat- und Geschäftskonten zeuge von einer starken Marktposition, teilt das Kreditinstitut mit. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sei dabei die Kundennähe. Mit neun Beratungszentren und elf Filialen, davon sechs SB Filialen, sei die Sparkasse so nah beim Kunden, wie kein anderes Kreditinstitut in der Region. Dies zeige sich auch an den 251 Mitarbeitern, die die Sparkasse in der Region beschäftige sowie in einer nachhaltig hohen Ausbildungsquote.
„Das Geschäftsjahr 2019 stand ganz im Zeichen der Negativzinsen als Folge der extremen Niedrigzinspolitik der EZB und der sich abschwächenden Konjunktur“, so Rainer Janke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Die Darlehenszusagen lagen im vergangenen Jahr leicht unter dem Vorjahr. Während sich aufgrund der sich abkühlenden Konjunktur vor allem gewerbliche Kreditnachfragen rückläufig entwickelten, waren Wohnungsbaufinanzierungen der Wachstumsträger. Die niedrigen Zinsen beflügelten erneut die Baufinanzierung. Viele Kunden ließen ihren „Traum von den eigenen vier Wänden“ Realität werden. Auch als Kapitalanlage werden Immobilien geschätzt. Für Verkäufer ergibt sich eine günstige Situation, da die Immobiliennachfrage das Angebot übertrifft. Für alle Verkäufer, die eine erste Einschätzung des Wertes ihrer Immobilie haben möchten, bietet die Sparkasse auf ihrer Homepage ein professionelles Bewertungsportal an. Mit dem S-Immobilienpreisfinder würden Interessenten mit nur ein paar Klicks eine kostenlose Wohnmarktanalyse erhalten, verspricht die Sparkasse.
Trotz historisch niedriger Zinsen habe sich der Zuwachs der bilanzwirksamen Kundeneinlagen weiter fortgesetzt. Der Einlagebestand wuchs um 5,2 Prozent auf 1114,1 Millionen Euro. Für Aktienanleger sei 2019 ein Spitzenjahr gewesen und habe gezeigt, dass die Kapitalmärkte Chancen jenseits der Zinsen böten. So legte beispielsweise der DAX im vergangenen Jahr 25,5 Prozent zu. Der Wertpapierumsatz der Sparkasse ist um 11 Prozent gestiegen.
Sparkasse digital
Das Kundenverhalten habe sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Die Kundenfrequenz in den Filialen gehe seit einiger Zeit zugunsten des Online- und Mobile-Banking zurück. Auch wenn die Filiale „um die Ecke“ und das persönliche Beratungsgespräch weiterhin die Eckpfeiler des Geschäftes bilden würden, habe die Sparkasse im vergangenen Jahr das Online- und Mobile-Banking weiter ausgebaut. Mit der Multibanking-Funktion können im Online-Banking und in der Sparkassen-App alle Konten, Depots und Zahlungsdienste angezeigt werden, ganz gleich bei welcher Bank oder Sparkasse das Konto geführt wird. So könne der Kunde alle Informationen über seinen Gesamtfinanzstatus an einer Stelle bündeln.
Eine Ergänzung zum Filialnetz sei das Medial-Center, das montags bis freitags von 8.00 bis 19.00 Uhr telefonisch erreichbar sei und umfassende Serviceleistungen sowie Berater für die Telefon- und Online-Beratung per Video-Chat zur Verfügung stelle. „Die Sparkasse war immer da, wo die Menschen waren. Weil die Menschen zunehmend im Internet sind, haben wir mit dem Medial-Center diesen Zugangsweg ausgebaut“, führt Rainer Janke aus. Aber auch in einer zunehmend digitalisierten Bankenwelt würde die Beratungskompetenz in der Fläche mit der Zentrale und 19 Filialen erhalten bleiben. Mit der Investition von 1,5 Millionen Euro in die Renovierung und Modernisierung des Standortes Hausberge habe die Sparkasse ein klares Zeichen gesetzt, dass sie auch weiterhin auf die Präsenz in der Fläche setze. Dennoch müsse die Sparkasse ihr Filialnetz infolge geänderten Kundenverhaltens ihr Filialnetz immer wieder einer Prüfung unterziehen.
Regionales Engagement
Das gesellschaftliche Engagement für die Menschen vor Ort gehöre ebenso wie eine nachhaltige Geschäftspolitik zu den prägenden Merkmalen der Sparkasse. Darum sei die Spenden- und Sponsoringleistung mit fast 280.000 Euro im sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Umfeld für die Bürgerinnen und Bürger nochmals gesteigert worden. Auch die nennenswerten Gewerbesteuern, die die Sparkasse im Gegensatz zu vielen anderen Banken als regionales Unternehmen in der Region abführt sowie die Beschäftigung von 250 Mitarbeitern sorge für eine Stärkung der Region. „Ohne die Sparkasse würden der Region wichtige Dinge fehlen“, erläutert Rainer Janke und nennt das Musikschulprojekt MoMo, diverse Vereine, Kindergärten, Stadtjugendring, Stadtsportverband und Stadtkulturring als Beispiele.
Basis für das regionale Engagement seien die Kunden. „Die Bürger dieser tollen Region sollten weiter regionale Partner wählen“, empfiehlt Vorstand Matthias Paschke, denn so könne auch in Zukunft viel Förderung an die Menschen vor Ort zurückgegeben werden.
Aussichten 2020
Nach einem zufriedenstellenden 2019 hätten sich die Konjunkturperspektiven etwas aufgehellt. Es wurde ein leichter Anstieg des Wirtschaftswachstums erwartet. Der Start ins Jahr sei verheißungsvoll gewesen, was auch die Börsen honoriert hätten. Mit dem Aufkommen der Coronavirus-Krise in Deutschland habe sich die Lage dramatisch verändert. Vor diesem Hintergrund blicke der Vorstand der Sparkasse besorgt in das Jahr 2020. Eine Rezession scheine nicht mehr vermeidbar, die Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Sparkasse und mögliche Kreditausfälle nicht qualifizierbar. Trotz eigener Risiken werde das Institut die Kunden jedoch gerade jetzt unterstützen. Das zurückliegende Jahr sein anspruchsvoll gewesen, 2020 werde die Sparkasse Bad Oeynhausen – Porta Westfalica noch deutlich stärker gefordert, sind sich Matthias Paschke und Rainer Janke sicher. Dennoch werde man auch in dieser extremen Situation ein gewohnt verlässlicher Partner bleiben.
Foto: Matthias Paschke und Rainer Janke bilden den Vorstand der Sparkasse Bad Oeynhausen - Porta Westfalica
