Im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Porta Westfalica aus dem Jahr 2019 wurde festgelegt, dass das bisherige HLF zu ersetzen ist - das bisherige Fahrzeug bleibt im Fuhrpark der Feuerwehr und dient als Reservefahrzeug für Ausfälle/Werkstattaufenthalte von Fahrzeugen im Stadtgebiet. Das HLF der Hauptamlichen Feuerwache ist das Arbeitstier der Portaner Wehr, es hat mit Abstand die größte Kilometerleistung und Belastung im Fuhrpark. Das ursprüngliche Fahrzeug stammt aus dem Jahr 2006 und hat mittlerweile mehr als 50.000 km auf dem Tacho - vergleichbare Feuerwehrfahrzeuge liegen etwa bei 9000 km.
Im Jahr 2019 wurden die Weichen für die Neubeschaffung gestellt und die notwendigen Mittel eingeplant. Das Fahrzeug kostete die Stadt Porta Westfalica 392.864 Euro. Die Beauftragung erfolgte im April 2020. Die Feuerwehr ging bei der Beschaffung unter der Leitung des stellv. Dienststellenleiters Daniel Hesseling neue Wege, Ziel war eine transparente Beschaffung unter Einbindung aller Mitarbeiter. Dazu wurde eine Arbeitgruppe eingerichtet, welche die Vorschläge und Ideen der Wachabteilungen sammelte und bei der Bauplanung einbrachte. Die Arbeit hat sich bewährt und soll bei den nächsten Beschaffungen so fortgesetzt werden.
Das neue HLF ist mit einem Allradfahrgestell von MAN (MANZGM 13.290 4x4) ausgestattet, der Aufbau wurde durch die Fa. Ziegler aus Giengen an der Brenz erstellt. Es handelt sich um ein HLF20, das entsprechend der Norm DIN 14530-27 aufgebaut wurde. Die im Aufbau integrierte Kabine bietet Platz für 6 Besatzungsmitglieder, im Einsatzbetrieb der Hauptamtlichen Feuerwache wird das Fahrzeug in der Regel durch 4 Einsatzkräfte besetzt. Es führt 2000 Liter Löschwasser und 200 Liter Schaummittel bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 16 Tonnen mit.
Das Fahrzeug ist mit einer umfangreichen feuerwehrtechnischen Ausrüstung ausgestattet, um allen Anforderungen an ein Erstangriffsfahrzeug gerecht zu werden. Neben der Normbeladung ist das Fahrzeug mit Langzeit-Atemschutzgeräten ausgestattet um Einsätze im Weserauentunnel abzuarbeiten. Dazu kommen Türöffnungswerkzeug, Messgeräte und Wasserrettungsanzüge. Die Ausrüstung entspricht dem aktuellen Stand der Technik, so sind tragbare LED-Beleuchtungssätze, Akkulüfter und Schaummittelpistole auf dem Fahrzeug vorhanden. Bei dem neuen Fahrzeug wurde auch auf die Sicherheit der Einsatzkräfte geachtet, es ist mit einer Warnbeklebung ausgestattet sowie mit einer Umfeldbeleuchtung. Rückfahrkamera und Navigationsgerät gehören ebenfalls zur Ausstattung, wie die ergonomische Anordnung der Geräte.
Das Fahrzeug wurde bereits im November 2021 ausgeliefert und nach Einweisung der Mitarbeiter im Dezember in den Dienst gestellt. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte die Vorstellung erst am 12.05.2022 in der Sitzung des Ausschusses für Feuerschutz und Rettungswesen. In den vergangenen Monaten hat das Fahrzeug bereits eine Vielzahl von Einsätzen bewältigt, darunter der Wohnhausbrand in Lerbeck am 1.1.2022. Bisher waren es überwiegend Brandeinsätze, im Einsatzgeschehen gab es keine Probleme oder Schwierigkeiten.
Bildbeschreibung: Der stellvertretende Dienststellenleiter Daniel Hesseling (ganz rechts) mit der Wachabteilung 3 vor dem neuen HLF
