Trotz Pandemie und Negativzinsen

Trotz Pandemie und Negativzinsen

Sparkasse meistert große Herausforderungen und entwickelt sich gut.

Die Sparkasse Bad Oeynhausen – Porta Westfalica hat sich im Geschäftsjahr 2020 erfolgreich entwickelt. Das teilte das heimische Kreditinstitut im Rahmen eines Jahrespressegesprächs mit.

Bei einem Rückblick auf das vergangene Jahr kommt man an der Corona-Pandemie nicht vorbei. Wie kein anderes Ereignis habe sie nicht nur das Leben aller Menschen hierzulande, sondern auch das Wirtschaftsleben und damit gleichsam die Geschäftsaktivitäten und das Geschäftsergebnis der Sparkasse geprägt. In diesem schwierigen Umfeld konnte die Sparkasse ihre Bilanzsumme um 108,6 Mio. Euro auf 1490,1 Mio. Euro steigern. „Aber mehr Geschäft bedeutet nicht mehr Ertrag. Der um rund 1 Mio. Euro rückläufige Zinsüberschuss zeigt, dass das starke Wachstum im Kundengeschäft nicht ausgereicht hat, um die Belastungen aus der extremen Niedrigzinspolitik der EZB zu kompensieren“, macht Rainer Jahnke, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, deutlich.

Im Bereich der Darlehenszusagen bewegte sich die Sparkasse mit einer Steigerung von 76 Prozent auf Rekordniveau. Die Darlehenszusagen an gewerbliche Kunden wurden sogar mehr als verdoppelt. Einen großen Teil machten die KfW-Förderdarlehen aus dem „Corona-Hilfspaket“ der Bundesregierung aus. Doch die Sparkasse habe nicht nur mit Förderkrediten zur Verfügung gestanden: „Oft haben wir schnell und unbürokratisch geholfen, fällige Tilgungsleistungen gestundet, staatliche Hilfen vorfinanziert oder den Kreditrahmen erweitert“, erläutert das für das Kreditgeschäft zuständige Vorstandsmitglied Matthias Paschke.

 

Ein weiterer Wachstumsträger bei den Darlehenszusagen war das Wohnungsbaugeschäft. Neben den niedrigen Zinsen habe auch da die Corona-Pandemie zur Immobiliennachfrage beigetragen. Angesichts des Lockdowns im Frühjahr 2020 hätten viele Kunden die eigene Immobilie als wichtigen Rückzugsort erkannt. Auch Renovierungen und Modernisierungen wurden häufiger angegangen als in den Vorjahren. Die Nachfrage nach neuen und gebrauchten Immobilien hat das Angebot erneut übertroffen. Insgesamt vermittelten die Immobilien-Experten der Sparkasse 119 Objekte. Darin enthalten sind auch die Grundstücke des Baugebiets Tielosen in Porta Westfalica, das die Immobiliengesellschaft der Sparkasse zur Marktreife entwickelt hat. In diesem Baugebiet hat die Sparkasse die Ansiedlung junger Familien mit einem „Sparkassen-Baukindergeld“ besonders gefördert. Insgesamt 40 Familien haben von dieser besonderen Förderung profitiert.

Noch stärker als das Kreditgeschäft sind die Kundeneinlagen gewachsen. Die wirtschaftliche Unsicherheit, gepaart mit der Tatsache, dass Reisen und Konsumausgaben in der Pandemie nur eingeschränkt möglich waren, haben die Sparquote in Deutschland mit 16,3 Prozent auf ein Rekordniveau gehievt – und das trotz historisch niedriger Zinsen. Die Kundeneinlagen bei der Sparkasse wuchsen um 82,8 Mio. Euro (7,4%). Einerseits sei es erfreulich, dass der Sparkasse in Krisenzeiten ein solches Vertrauen entgegengebracht werde, andererseits sei das Einlagenwachstum eine wirtschaftliche Belastung, da die Sparkasse für die Überschussliquidität Negativzinsen in Höhe von 0,5 Prozent bezahlen muss. Diese will das Kreditinstitut nach Möglichkeit nicht an die Kunden weitergeben. Lediglich bei großen Einlagen ab 250.000 Euro würden mit den Kunden entsprechende Vereinbarungen getroffen. Weniger als fünf Prozent der Kunden hätten Einlagen im sechsstelligen Bereich, sagt Rainer Jahnke und macht deutlich, dass über den Umgang mit diesen Einlagen diskutiert werden müsse, denn es könne nicht sein, dass große Vermögen die Kostenstruktur der Sparkasse belasten und von allen Kunden mitfinanziert werden müssten

Eine Alternative zur Spareinlage ist der sehr dynamische Wertpapiermarkt. Auch hier erreichte die Sparkasse mit einem Plus von 17 Prozent Rekordniveau. Wer bereits in Aktien investiert hatte, brauchte 2020 gute Nerven, denn mit dem ersten europäischen Lockdown in Italien kollabierten die Aktienmärkte. Der DAX brach bis Mitte März um rund 39 Prozent ein. Bis Jahresende erholte sich der DAX dann allerdings und erzielte ein Jahresplus von 3,6 Prozent. Bei solchen Börsenturbulenzen seien die Anlageberater der Sparkasse stark gefordert. Es müsse beruhigt und aufgeklärt werden. Viele Anleger haben die niedrigen Kurse sogar genutzt, um Wertpapiere zuzukaufen.

 

Beratungskompetenz vor Ort bleibt erhalten

Auch in einer zunehmend digitalisierten Bankenwelt schätzen die Kunden den persönlichen Kontakt. Mit der Zentrale und 19 Filialen sei die Sparkasse überall dort, wo ihre Kunden leben und arbeiten, stellt das Kreditinstitut heraus. Nach den Umbaumaßnahmen in Hausberge hat die Sparkasse mit der Renovierung und Modernisierung des Standortes Eisbergen ein Zeichen gesetzt, dass sie auch weiterhin auf die Präsenz in der Fläche setzt. Dieser Aussage stehe auch nicht entgegen, dass zum Jahreswechsel die SB-Filiale in Holtrup geschossen und weitere Filialen zu SB-Standorten umgewandelt wurden. Die Sparkasse müsse sich mehr denn je an wirtschaftlichen Erfordernissen orientieren. Dazu würden auch Anpassungen beim Filialnetz gehören. Dass die Sparkasse weiterhin auf den persönlichen Kontakt setzt, macht sie mit der Verlängerung der Beratungszeiten deutlich. Nach Terminvereinbarung sind die Beraterinnen und Berater montags bis freitags von 8.00 bis 20.00 Uhr in den Beratungszentren für die Kunden da.

 

Regionales Engagement

Das gesellschaftliche Engagement für die Menschen in der Region gehört zu den prägenden Merkmalen der Sparkasse. Deshalb hat sich das Kreditinstitut auch 2020 wieder im sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Umfeld für die Bürgerinnen und Bürger engagiert. Mit 238.000 Euro ist die Spenden- und Sponsoringbilanz jedoch um 13,4 Prozent zurückgegangen. „Gerade in diesem Bereich wollten wir nicht weniger machen“, betont Rainer Jahnke. Der Rückgang sei nicht durch Sparsamkeit, sondern durch mangelnde Gelegenheit begründet, da viele Veranstaltungen, bei denen die Sparkasse seit Jahren ein verlässlicher Partner sei, aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen mussten.

 

Aussichten auf 2021

Neben den Herausforderungen durch die andauernde Corona-Pandemie und die Auswirkungen der EZB-Zinspolitik wird dieses Jahr bei der Sparkasse auch durch Veränderungen im Vorstand geprägt sein. Bereits zum 1. Januar wurde der Leiter des Bereichs Private Banking, Stefan Wendt, zu einem weiteren Vertreter des Vorstandes bestellt. Nach über 27 Jahren Vorstandstätigkeit wird Rainer Janke zum 31. August in den Ruhestand treten. Als sein Nachfolger wurde Matthias Paschke gewählt. Neu in den Vorstand bestellt wird ab dem 1. September Markus Krawietz. Der 44-jährige Dipl. Bankbetriebswirt ist ein „Eigengewächs“. Derzeit ist er bei der Sparkasse UnnaKamen Verhinderungsvertreter des Vorstandes.

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