„Extrem gut vorbereitet“

„Extrem gut vorbereitet“

Die Mühlenkreiskliniken sehen sehen sich in der Corona-Krise gut aufgestellt. Derzeit müsse niemand Engpässe bei der medizinischen Versorgung befürchten. Der Auftrag der Mühlenkreiskliniken würde vollumfänglich erfüllt, versichert Dr. Olaf Bornemeier.

Der Vorstandsvorsitzende erläutert ein sogenanntes Überlaufkonzept, nach dem Covid-19 Patienten im Johannes Wesling Klinikum in Minden zentralisiert werden. Dabei kann auf Personal und medizinischen Ressourcen der anderen Mühlenkreiskliniken zurückgegriffen werden. Sollte die Kapazität dennoch nicht ausreichen, stünden noch Reha-Kliniken für eine Erweiterung zur Verfügung. Der Ausbau von Intensivbetten laufe gut. Dabei sei es nicht mit Beatmungsgeräten getan. Für einen Intensivplatz werden auch Zubehör, Räume und vor alle Intensivpfleger benötigt.

Nach einem Aufruf in der Presse konnten 20 Pflegekräfte eingestellt werden. Dennoch würde im schlimmsten Fall das Personal die Limitierung der Kapazitäten vorgeben. Beim Material hingegen gäbe es keine Probleme. Zwar habe es Engpässe bei Desinfektionsmitteln gegeben, die seien aber inzwischen durch eine Eigenproduktion behoben. Bei Medikamenten, Masken und Schutzkleidung lägen ebenfalls keine Engpässe vor.

Die große Welle an Covid-19 Patienten sei bisher ausgeblieben, sagt Professor Dr. Bernd Bachmann-Mennenga, Direktor des Universitätsinstituts für Anästhesiologie. „Die Maßnahmen sind sinnvoll, wir sind extrem gut vorbereitet, aber es wird nicht zu einem Worst Case kommen“, prognostiziert der Mediziner. Aus seiner Sicht sei es nach Ostern an der Zeit, die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus etwas zu lockern.

Der gleichen Meinung ist auch Dr. Peter Witte, Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene. Es gäbe eine stabile Situation. So viele Personen, wie sich neu infizieren, so viele würden auch wieder genesen. Wünschenswert sei ein leichter Anstieg der Infektionen, damit eine Herdenimmunität erreicht werden könne.

In die gleiche Kerbe schlägt Prof. Dr. Frank-Josef Schmitz, Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin. „Wir können mit diesem Shutdown keine Herdenimmunität erreichen.“ Es sei daher essenziell, Risikogruppen zu schützen und ansonsten durch das Zulassen von Kontakten die Menschen bewusst einem Infektionsrisiko auszusetzen. Ein Weg könne beispielsweise sein, die Kindergärten wieder zu öffnen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Kinder nicht ihre kranken Großeltern besuchen. Vor allem müsse es bei einer möglichen Lockerung der Maßnahmen darum gehen, viel zu testen und positive Patienten zu isolieren, um die Situation unter Kontrolle zu behalten. Testkapazitäten dafür seien ausreichend vorhanden.

Die Diskussion um eine flächendeckende Nutzung von Mund-Nasen-Masken sieht Dr. Witte kritisch. Medizinische Masken sollten dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben. Es könne nicht sein, dass Arztpraxen keine Masken mehr bekämen, die Patienten aber welche trügen. Gegen selbstgenähte Masken sei hingegen nichts einzuwenden. „Allerdings erschließt sich mir die Sinnhaftigkeit nicht, insbesondere wenn man sich an der frischen Luft bewegt“, so der Hygienefachmann.

Abschließend lenkt Dr. Witte den Blick noch auf ein weiteres Problem. Andere Schwerkranke würden derzeit weniger ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen. Das Klinikum verzeichne rund ein Viertel weniger Patienten. Niemand solle aus Angst vor Covid-19 lebenswichtige Untersuchungen auslassen, appelliert Dr. Witte und stellt klar, dass bisher kein Patient im Klinikum mit den Virus infiziert worden sei.

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