Wenn derzeit über Hilfe für geflüchtete Menschen gesprochen wird, stehen meist Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Fokus. Beim Verein Hilfe für Flüchtlinge e.V. will man die vielen Geflüchteten aus anderen Ländern aber auf keinen Fall vernachlässigen. Seit seiner Gründung im November 2013 bündelt der Verein ehrenamtliche Unterstützungsarbeit in strukturierter Form. Nun sucht der Verein eine Ansprechperson für die Flüchtlingsunterkunft in Kleinenbremen auf Basis eines Minijobs.
„Derzeit leben rund 70 Geflüchtete unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturen in der Unterkunft in Kleinenbremen. Deren Zusammenleben braucht Regeln“, sagt Markus Klinke, der als Unterstützer des Vorstandes im Verein aktiv ist. Grundsätzlich sei die Stadt Porta Westfalica dafür zuständig und erfülle diese Aufgabe auch, aber eher anlassbezogen mit einem Hausmeister. Was nun her müsse, sei eine Ansprechperson, sagt Vera Lolait, die Schatzmeisterin des Vereins. Dessen Aufgabe soll es sein, die Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen, Problemen und Bedürfnissen an die Hand zu nehmen und auf empathische Weise mit der nötigen Portion Geduld Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Das Zusammenleben in geordnete Bahnen zu bringen und zu halten, soll die Lebensqualität der in der Unterkunft lebenden Menschen verbessern. Das Projekt ist mit der Stadtverwaltung abgestimmt. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist gut und vertrauensvoll“, betont Vera Lolait. Die Kosten für die Ansprechperson kann der Verein für die Dauer von zwei Jahren aus der Zuwendung einer Stiftung finanzieren. Sollte sich das Projekt bewähren und über die Dauer von zwei Jahren hinaus eine Notwendigkeit erkannt werden, hofft der Verein darauf, dass sich die Stadt auch finanziell einbringen wird.
Ein weiteres wichtiges Projekt des Vereins ist der Deutschunterricht für Geflüchtete, die noch keinen Anspruch auf staatliche Sprachkurse haben. „Es ist ein niederschwelliges Angebot, das den Menschen helfen soll, besser im Alltag zurecht zu kommen“, erläutert Markus Klinke. Der Unterricht findet im Gemeindehaus in Hausberge statt. Damit die Teilnehmer gut nach Hausberge und wieder zurück nach Kleinenbremen kommen, sind die Unterrichtszeiten auf den Busfahrplan abgestimmt. „Um Deutsch unterrichten zu können, muss man nicht unbedingt Lehrer sein. Das sind die wenigsten. Ich selbst unterrichte auch und es macht mir viel Freude“, erzählt Markus Klinke.
Besonders hilfreich ist auch die Fahrradwerkstatt, in der gespendete Fahrräder repariert und wieder fahrtüchtig gemacht werden. Die Geflüchteten bekommen die dort flott gemachten Fahrräder dann für ein geringes Entgelt zur Verfügung gestellt. „Das wird sehr gerne angenommen und hilft, weil es den Menschen ein Stück Mobilität verschafft“, sagt Klinke und verweist darauf, dass derzeit weitere Fahrradspenden wieder sehr willkommen seien.
Für das Projekt „Patenschaften“ werden ebenfalls ehrenamtliche Helfer gesucht. Dabei geht es darum, Familien oder Einzelpersonen bei Kontakt und Schriftverkehr mit Ämtern, Ärzten, Schulen und anderen Einrichtungen zu unterstützen. „Es geht letztlich immer um Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Vera Lolait.
Wer den Verein unterstützen möchte, kann sich ehrenamtlich bei den verschiedenen Projekten einbringen. Natürlich ist auch die Mitgliedschaft im Verein oder eine Spende willkommen. Sachspenden können nicht angenommen werden, da der Verein nicht über Lagermöglichkeiten verfügt. „Wenn wir per Mail eine Sachspende angeboten bekommen, können wir aber schauen, ob es dafür aktuell einen Bedarf gibt und gegebenenfalls einen direkten Kontakt herstellen“, sagt Vera Lolait. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.fluechtlinge-porta.de oder per Mail an info©fluechtlinge-porta.de.
Hilfe für Flüchtlinge e.V.
Der Mindestbeitrag für die Mitgliedschaft im Verein Hilfe für Flüchtlinge e.V. beträgt 12 Euro jährlich. Wer die Arbeit des Vereins mit einer Spende unterstützen möchte, kann diese auf das Konto DE38 4905 1285 0000 0216 75 bei der Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica überweisen.
